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Langsamkeit

Gemächliche Ruhe zieht Kreise aus Deckweiß und
wachsweiche Seelen erbrechen sich leer.
Galle und Gleichmut bedecken die Landschaft und
zahnlose Tiere zergehen im Meer.
Stöhnen und siechen und kriechende Leiber,
ölige Fäulnis, ein wogendes Heer.
Blutleere Mäuler und kotige Zungen
verwelken, veröden, und werden doch mehr,
sinken und treiben, ein lebloses Bleiben,
heißen dich Willkommen im ewigen Teer.

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Ohne Titel

Für tausend Stürme hieltst du mich,
Dein Blick war salzig blau, und
Als Winde in mir peitschend schrien,
Da wurden deine Augen leer.
Dein Blick zerbrach an mir und starb,
Und meine Hand metallen schwer.

In trägen Wassern treibe ich
Und Klingen schneiden meine Haut.
Auf meinen Lidern schwarzes Blei,
In meinen Venen zäher Teer.
Dein Atem heiß in mir, verbrannt,
Und meine Hand metallen schwer.

Eiserner Geschmack im Mund,
Und eisern schwer mein Geist.
Dann wird es ruhig, ich atme ein,
Mit Hand und Mund und Herz.
Mein Blick wird stumpf und schwarz und rot,
Und silberheller Schmerz.

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Gedicht zum Morgen

Wie glanzvoll der Morgen,
an dem ich erwache.
Durch Seide und Gold
zur Wachheit verführt.

Der Duft weißen Leinens
erweckt mir die Sinne.
Jasmin und Lavendel
erfüllen den Raum.

Gleißende Sonne
berührt meine Zehen
und möchte mich necken,
doch ich liege still.

Gold und auch Perlen,
tiefrote Rubine
fallen zu Boden
und ich liege tot.